Karlstadt,

Havarie eines Passagierschiffes auf dem Main bei Karlstadt

Wassereintritt zwang am Samstagabend, den 03.06.2023, ein 110 Meter langes Passagierschiff zu einem Nothalt am alten Hafen in Karlstadt. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war gefordert, sich um die rund 150 Personen an Bord zu kümmern und das Schiff vor dem Sinken zu bewahren.

Um kurz nach 23 Uhr wurde der THW Ortsverband Karlstadt zu einem außergewöhnlichen Einsatz alarmiert. Vermutlich aufgrund eines Fahrfehlers kollidierte das Kreuzfahrtschiff „Amadeus Elegant“ – welches auf einer Flusskreuzfahrt von Budapest nach Düsseldorf war – mit einem Felsen nach der Schleusendurchfahrt bei Himmelstadt. Zwar setzte das Schiff kurzfristig die Fahrt fort, musste jedoch in Karlstadt am alten Hafen anlegen, da die unteren Quartiere im Schiff bereits teilweise kniehoch unter Wasser standen.

Das THW Karlstadt war mit zwei Gruppen und dem Fachberater vor Ort. Das NEA 50kVA der Fachgruppe N sorgte für den Strom für die Pumpen und die Beleuchtung der Einsatzstelle, sowie für den Rettungsdienst und die später eingesetzte UG-ÖEL. Mit einer Pumpenleistung von ca. 6000l/min durch verschiedene Tauchpumpen pumpten die Helfenden des Ortsverbandes das eindringende Wasser ab. Im Schiffsinneren wurde das Leck freigelegt und eine Abstellung errichtet, um das eindringende Wasser einzugrenzen und besser abpumpen zu können. Außerdem wurde mit der SearchCam der Fachgruppe Ortung das unter Wasser liegende Leck auf der Außenseite des Schiffsrumpfs gesucht und dokumentiert.

Da das Leck vor Ort nicht verschlossen werden konnte, entschied die Einsatzleitung, die Passagiere und Crew zu evakuieren und in einer nahegelegenen Turnhalle unterzubringen. Die Mannschaft des THW unterstützte dabei das BRK bei der Errichtung der Notunterkunft und betrieb mit allen drei MTWs des Ortsverbands den Shuttleverkehr der gestrandeten Personen.

Die Pumparbeiten zogen sich bis zum Nachmittag des Sonntags hin. Die inzwischen eingetroffenen Reparaturtaucher konnten das Leck so weit abdichten, so dass das Schiff bis zur nächsten Werft für die endgültige Reparatur weiterfahren konnte. Insgesamt waren über 200 Rettungskräfte von Feuerwehren, THW, BRK und Polizei im Einsatz.


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